Biosphärenreservat Südost-Rügen

Volunteer-Ranger zu Besuch bei Mausohr und Co.

5. Februar 2019

Ende Januar begann die diesjährige Winterquartiererfassung der Fledermäuse im Biosphärenreservat Südost-Rügen.

Die Mitglieder der NABU-Fachgruppe Fledermausschutz Greifswald, Anne Petzold, Holger Schütt und Dirk Karoske, konnten zusammen mit dem Ranger des Biosphärenreservates Frank Fiedrich bereits 160 Tiere erfassen.

Obwohl die Zählungen in zwei weiteren Winterquartieren noch ausstehen, konnten die Experten bereits jetzt feststellen, dass sich die Anzahl der Fledermäuse in den betreuten Winterquartieren gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht hat.

Erstmals hatten sich in diesem Jahr 8 Volunteer-Ranger des Biosphärenreservates den Experten bei einem Teil der Fledermauserhebungen angeschlossen. Die Jugendlichen wollen sich in ihrer Freizeit für den Schutz der Fledermäuse einsetzen und die Arbeit des Biosphärenreservates Südost-Rügen unterstützen.

Die Volunteer-Ranger erfuhren an dem Tag viel über die einheimischen Fledertiere. Nach einem spannenden Vortrag von Frank Fiedrich besuchten die Jugendlichen eines der Winterquartiere in Putbus. Dort übten sie das Zählen und Bestimmen der schlafenden Braunen Langohren, Fransen- und Wasserfledermäuse.

Sie mussten leise und vorsichtig vorgehen, um die Tiere nicht zu stören. „Werden die Tiere geweckt, verlieren sie Energie, die sie dringend zum Überwintern benötigen. Das kann zu ihrem Tod führen.“, erklärt Frank Fiedrich, bevor sie das Winterquartier betreten.

In einem Quartier in Binz konnte erstmalig auch ein Großes Mausohr nachgewiesen werden. Mit einer Spannweite von bis zu 43 cm gehört das Große Mausohr neben dem Großen Abendsegler zu unseren zwei größten Fledermausarten. Auf Rügen gab es bisher nur wenige Nachweise. „Ringablesungen in Sassnitz haben gezeigt, dass die Tiere aus einer Wochenstube in der Nähe von Neubrandenburg zum Überwintern ca. 160 km bis auf die Insel fliegen.“ verrät Anne Petzold.

Außerdem wurde eine beringte Wasserfledermaus aus Brandenburg entdeckt, die im Dezember 2017 schon einmal ihren Winterurlaub auf Rügen verbrachte.

Leider werden unsere einheimischen Fledermäuse durch den Verlust geeigneter Quartiere und den Rückgang der Insekten stark bedroht.

Die Betreuung der Winterquartiere ist erfolgreich. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um diese schönen und nützlichen Tiere zu schützen.

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Beringte Wasserfledermaus in einem Winterquartier in Putbus

Foto: Anne Petzold