Biosphärenreservat Südost-Rügen
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Seeadler fühlen sich wohl im Biosphärenreservat Südost-Rügen

27. Januar 2021

Der Ranger Thomas Papke vom Biosphärenreservat Südost-Rügen ist aktiver Horstbetreuer für die gesamte Insel Rügen. Im Winter begibt er sich auf die Suche nach neuen Horsten und dokumentiert den Zustand der bestehenden Brutstätten.

Im vergangenen Jahr wurden 43 Brutpaare auf der Insel Rügen gezählt, zwei davon im Biosphärenreservat. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es darüber hinaus noch unbekannte Brutstätten in der weitläufigen Boddenlandschaft gibt. So konnte der Hostbetreuer gerade vor wenigen Tagen einen bislang noch unbekannten Horststandort entdecken und in seine Unterlagen aufnehmen.

Nach einer erfolgreichen Balz beziehen die majestätischen Greifvögel meist schon im Februar ihre bis zu zwei Meter großen Horste. Ab Ende April schlüpfen dann die Jungen. Sie werden rund 80 Tage gefüttert, bis sie im flugfähigen Alter aus dem elterlichen Revier verdrängt werden.

Nach dem Schlüpfen dokumentiert der Horstbetreuer den Bruterfolg. Dabei erfolgt auch eine Beringung der Jungvögel. Zwei bis drei Jungtiere verlassen jedes Jahr ihre Kinderstube im Biosphärenreservat, um sich in der näheren Umgebung, in anderen Regionen Deutschlands, im Baltikum, den Niederlanden oder auch in Skandinavien niederzulassen.

Nachdem Seeadler auf Rügen durch menschliche Störungen, Verfolgungen und Vergiftungen mit dem Insektizid DDT fast ausgestorben waren, ist der Bestand heute auf hohem Niveau stabil.

Die besondere Landschaft der Region mit ihrer Vielfalt an Inseln, Halbinseln, Wäldern, Boddengewässern und Seen ist der ideale Lebensraum für die Greifvögel mit einer Spannweite von bis zu 2,60 Metern.

Im Biosphärenreservat kann man Seeadler häufig im Küstenbereich der Goor und am Wreecher See bei der Jagd auf Wasservögel beobachten.

Während der Brut brauchen die sensiblen Tiere absolute Ruhe. Schon kleinste Störungen durch den Menschen können den Bruterfolg beeinflussen. Deshalb werden um die Brutstätten Horstschutzzonen eingerichtet.

In einem Umkreis von 100 Metern um die Nester gilt es, jegliche Störung zu vermeiden. Innerhalb der Brutsaison, von Januar bis Ende Juli, wird diese Schutzzone auf einen Umkreis von 300 Metern um den Horst erweitert.

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Biosphärenreservatsranger Thomas Papke bei der Beringung eines jungen Seeadlers

Foto: © Mario Müller