Biosphärenreservat Südost-Rügen
  • Startseite » Presse » Neue Muschelart im Biosphärenreservat Südost-Rügen entdeckt

Neue Muschelart im Biosphärenreservat Südost-Rügen entdeckt

17. März 2021

Die heimischen Tiere und Pflanzen der Küstengewässer des Biosphärenreservates Südost-Rügen haben einen neuen Mitbewohner bekommen – die Brackwasser-Trogmuschel.

Die ursprünglich aus dem Golf von Mexiko stammende Art konnte erstmals im Jahr 2004 an der belgischen Nordseeküste nachgewiesen werden. Seit 2011 gelangen Nachweise am Frischen Haff an der polnisch-russischen Ostseeküste.

Im Jahr 2013 folgten Funde an der deutschen Nordseeküste, 2015 gab es erste Nachweise in der deutschen Ostsee bei Lübeck.

Inzwischen hat sich die invasive Muschelart weiter ausgebreitet. Im Jahr 2018 wurde sie an der Nordküste der Insel Usedom gefunden, vor wenigen Tagen konnte die Art nun auch im Biosphärenreservat Südost-Rügen durch Dr. Jan Prinz nachgewiesen werden.

Brackwasser-Trogmuscheln erreichen eine Größe von 25 bis 40 Millimetern. Sie weisen auffällig dicke Schalen auf und sind damit gut von den heimischen Muschelarten zu unterscheiden.

Wie bereits der Name erahnen lässt, bevorzugt die Muschelart Brackwasser und ist damit perfekt an ein Leben in den Gewässern rund um Rügen angepasst. Eine weitere Zunahme des Bestandes ist deshalb zu erwarten.

Welchen Einfluss die Brackwasser-Trogmuschel auf das Ökosystem vor Ort ausüben wird, ist aktuell noch nicht abzusehen. Sie könnte z. B. ein Konkurrent für heimische Muscheln werden, aber gleichzeitig auch als Nahrung für verschiedene Wasservögel dienen.

 

Biosphaerenreservat_Brackwasser_Trogmuschel_Maerz2021 

Im Biosphärenreservat Südost-Rügen gefundene Brackwasser-Trogmuschel (Bildmitte)