Mittwinter-Wasservogelzählung im Biosphärenreservat – erste Ergebnisse liegen vor
21. Januar 2022
Mitte Januar haben sich Mitarbeiter des Biosphärenreservates Südost-Rügen an der alljährlichen internationalen Mittwinter-Wasservogelzählung beteiligt. Dabei wurden an zwei Tagen mehr als 27.000 Individuen von 33 verschiedenen Vogelarten erfasst. Gezählt wurde mit drei Teams in acht verschiedenen Zählgebieten, von der Glewitzer Fähre bis zur Prorer Wiek.
Neben Vögeln auf den Küstengewässern, wie z. B. Berg- und Eisente oder verschiedenen Sägerarten, wurden auch Kraniche, Gänse und Schwäne auf Grünland und Ackerflächen, sowie Greifvögel erfasst.
Wie bereits in den vergangenen Jahren, konnten auch aktuell seltene Weißwangengänse beobachtet werden. Die Art besiedelt erst seit den 1970-er Jahren den Ostseeraum. Davor brütete sie nahezu ausschließlich an der russischen Eismeerküste. Weißwangengänse kommen bei uns nach wie vor jedoch überwiegend als Wintergäste vor. Die Tiere können einzeln oder in kleinen Trupps in Gesellschaft von Saat- und Blässgänsen beobachtet werden. Charakteristisch ist eine enge Bindung an die Meeresküsten, die besonders im Winter ausgeprägt ist.
Verglichen mit den Zählungen der vergangenen zehn Jahre, liegt die ermittelte Anzahl rastender Vögel etwas unter dem Durchschnitt von rund 42.000 Tieren. Es ist wahrscheinlich, dass aufgrund der gegenwärtig nur geringen Eisbedeckung in der nordöstlichen Ostsee weniger Tiere als in strengen Wintern zu uns ausweichen mussten. Klarheit darüber kann jedoch erst die gemeinsame Datenauswertung aller Ostseeanrainer sowie der Niederlande und England bringen.
Die in Deutschland erfassten Daten werden durch den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengefasst, analysiert und zur Gesamtauswertung nach England übermittelt.
Die Biosphärenreservatsranger Michael Kolberg und Daniel Witt bei der Wasservogelzählung