Biosphärenreservat Südost-Rügen

Moderne

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges veränderte sich das Siedlungs- und Landschaftsbild in der Region grundlegend. Das neue Gesellschaftssystem brachte mit der Gründung der DDR im Jahre 1949 neue Wirtschaftsformen und Wirtschaftseinheiten hervor. Eine angestiegene Bevölkerungszahl nach dem Krieg verlangte nach mehr Wohnraum. Ehemalige Hotels und Pensionen wurden vielfach zu Wohnungen umfunktioniert.

Dennoch war der Flächenbedarf in den Ortschaften groß. Neue Siedlungen und ganze Ortsteile entstanden, historisch gewachsene Siedlungsstrukturen wurden grundlegend verändert, teilweise zerstört. Zudem setzte vermehrt eine Zersiedlung der Offenlandschaften ein.

Das Mitte der siebziger Jahre in der DDR beschlossene Wohnungsbauprogramm führte auch im Bereich des heutigen Biosphärenreservates zur Errichtung von Wohngebäuden in der damals üblichen Bauweise. Die so genannten „Betonklötze“ boten Wohnraum für eine Vielzahl von Bewohnern. In dieser Zeit entstanden zudem an einigen landschaftlich reizvollen Plätzen unförmige Feriensiedlungen, die die Urlauber des sich zwischenzeitlich stark entwickelnden Tourismus aufnahmen. Alle diese Anlagen ließen und lassen zum Teil heute noch keinen speziellen Baustil erkennen. Als nüchterne Zweckbauten sind sie bauliche Hinterlassenschaften des Sozialismus.

Nach 1989 erfuhr die Siedlungsstruktur erneut eine rasante Entwicklung. Zahlreiche Wohn- und Ferienhaussiedlungen sowie Hotels wurden neu errichtet, die innerörtliche Bebauung zunehmend verdichtet. Dadurch hielt und hält der Flächenverbrauch an.

Andererseits wurden nach der Wiedervereinigung Deutschlands viele alte und zum Teil auch denkmalgeschützte Gebäude saniert und bauliche Altlasten in sensiblen Naturräumen zurückgebaut. Gemeinsam mit den Gemeinden des Schutzgebietes arbeitet das Biosphärenreservatsamt an einer maßvollen, den Zielen des Biosphärenreservates entsprechenden baulichen Entwicklung des Gebietes.